Karin Schäfer Figuren Theater

Modest Mussorgski

BILDER EINER AUSSTELLUNG

... eine Ausstellung ... und ... ein Konzert...

 
Eine vielschichtige Gesamtschau der Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, in einem faszinierenden Zusammenspiel von Musik, bildender Kunst und visuellem Theater.

Die Musik

Im Jahr 1874 schreibt Modest Mussorgski den Klavierzyklus BILDER EINER AUSSTELLUNG inspiriert von einer Ausstellung der Zeichnungen und Bühnenentwürfe seines verstorbenen Freundes Viktor Hartmann. In einem musikalischen Spaziergang durch diese Ausstellung gibt Mussorgski in seiner Komposition die Stimmungen und Gefühle, die diese Bilder in ihm erzeugten, wieder.

Die Melodien der „Promenade“, der „Küken in ihren Eierschalen“ oder des „Bydlo“, des russischen Ochsenkarrens, sind heute weltweit bekannt und vielfach musikalisch bearbeitet worden, doch fast alle originalen Bilder Hartmanns sind verloren gegangen und leben nur mehr in Mussorgskis Musik weiter.

Das Stück

In ihrer Inszenierung als visuelles Theater hat Karin Schäfer den ursprünglichen Entstehungsprozess umgekehrt: so wie der Komponist einst aus Bildern Musik werden lies, so entwickelte sie aus der Musik heraus, aus den Klangfarben und den tonalen Geschichten, die von den einzelnen Musikstücken erzählt werden, neue, von den ursprünglichen und verloren gegangenen Originalen gänzlich verschiedene „Bilder“.

Es ist dies eine sehr spezielle Ausstellung, denn sie wird durch die Musik zum Leben erweckt und dir darin ausgestellten Bilder erzählen mit Figuren, Licht und Schatten, Projektionen und Bewegung ihre eigenen - ebenso humorvollen wie überraschenden -  neuen Geschichten.

 

Die Produktion

Werke von 14 stilbildenden Künstlern und Künstlerinnen standen Pate für jeweils eines der „lebenden Bilder“ in Karin Schäfers genreübergreifendem Projekt: 

Alberto Giacometti, Niki de Saint Phalle, Friedensreich Hundertwasser, David Hockney, Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Andy Warhol, Pablo Picasso, Paul Klee, Georgia O’Keefe, Joan Miro, Martin Kippenberger, Christo und Jeanne Claude .

So werden die „Bilder einer Ausstellung“ von einer musikalischen Referenz an einen einzelnen Künstler zu einer vielschichtigen Gesamtschau der Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, in einem faszinierenden Zusammenspiel von Musik, bildender Kunst und visuellem Theater .

Alle Videos, Projektionen und Trickfilme entstanden ebenfalls in der Werkstatt des Karin Schäfer Figuren Theaters. Die Produktion kann mit jedem Orchester, mit Pianist°innen und gerne auch anderen Ensembles, die dieses Werk im Repertoir haben, live auf der Bühne gezeigt werden.

 

„Die neu geschaffenen Bilder in dieser Inszenierung sind meine freien Assoziationen, Ideen, die mir beim Hören der Musik kamen. Ich beschäftige mich seit Jahren intensiv mit bildender Kunst, die mich in meiner kreativen Arbeit beim Bau der Figuren sehr beeinflusst. Der Übergang von bildender Kunst zu visuellem Theater ist für mich fließend und spielt in diesem Stück sogar die Hauptrolle. 

Dabei habe ich die Musik, so wie ich sie gehört und empfunden habe, in Zusammenhang mit einer Reihe von Künstlern des 20. Jahrhunderts gestellt, zu einzelnen oder auch mehreren Werken dieser Künstler, die für mich einen direkten Bezug zu den den jeweiligen Musikstücke zu haben schienen und deren Klangfarben widerspiegeln.

Ich möchte die Grenzen zwischen Musik und Bild – aber auch zwischen dem Dargestellten und den Zusehern - aufbrechen und überschreiten. Der Raum wird zur Bühne, jedes Bild hat einen anderen Platz, wie in einem Museum. Doch dort bewegen sich die Besucher, hier bewegen sich die Bilder – teilweise auch mitten im Publikum. Jedes in einem anderen Stil, jedes mit anderen Techniken – sowohl was die theatralischen, als auch was die künstlerischen Stilmittel betrifft.

Karin Schäfer

 
Meisterwerke von Picasso bis Christo auf der Bühne zum Leben erweckt durch Mussorgskis unvergleichliche Musik

Die Promenade stellt den Spaziergang durch die Ausstellung dar - zwei Großfiguren, die Skulpturen von Niki de Saint Phalle und Alberto Giacometti nachempfunden sind - die eine klein und bunt, der andere langgestreckt, in pelzigem metallgrau - bewegen sich zwischen Staunen und Neugier, nicht nur zwischen den Bildern, sondern auch im Zuschauerraum und entdecken die Ausstellung.

Der Gnom lebt im Bild "Die Tyrannei der Architektur - die Straße zum Sozialismus" des Wiener Malers Friedensreich Hundertwasser. Doch diese unerwartet mehrdimensionale Umgebung bereitet ihm erhebliche Probleme – vor allem die Perspektive, die ihn schließlich sogar bedroht.

Das alte Schloss entstand frei nach dem Bild "Sitting in the Zen Garden" von David Hockney. In dessen Stil setzen sich collageartig angeordnete Detailfotografien zur Ansicht eines Schlosses zusammen. Dieses befindet sich innerhalb einer riesigen Sanduhr, deren stetiges Rieseln, begleitet von der langsamen, fast melancholischen Musik, vom Vergehen der Zeit und vom Verfall kündet.

Die Tuilerien, Gärten in Paris, sind Wassily Kandinskys Bild "Kleine Freuden" nachempfunden. Es herrscht fröhliche, bunte Ausgelassenheit, kleine, abstrakte Elemente und seltsame Gestalten bewegen sich in einem nicht definierbaren seidigen Raum. Sie stiften optische Verwirrung und sind doch ein Sinnbild der Freude.

Marc Chagalls "Der Violinist" sowie andere Elemente aus seinen Bildern bilden den Hintergrund für den Bydlo - zur langsamen und schwerfälligen Musik bewegt sich der Ochsenkarren durch die dunklen Weiten Russlands, in denen Häuser, Hütten, Menschen und Tiere in seltsamen Beziehungen zu einander stehen.

Beim Ballet der Küken in ihren Eierschalen nach Andy Warhols "Campbell's Suppendosen" und im Stil seiner Farbflächen-Bilder werden die Eierschalen zur Suppendose. Die Küken repräsentieren das vollkommene Chaos in einem kurzen Stop-Motion-Trickfilm: klein, trippelnd, vogelhaft wie die Musik – und dann doch um Ordnung und Einheit bemüht.

Samuel Goldenberg und Schmuyle erinnern an zwei Bilder von Pablo Picasso: "Wilhelm Uhde" (1910) und "Nude Man and Woman" (1971), die Picassos Werk weitgehend umspannen. Im Widerstreit der beiden lebensgroßen Klappmaulfiguren - der reiche und der arme Mann - dominieren Spannung und Konflikt wobei selbstredend der Reiche das letzte Wort hat.

Der Marktplatz von Limoges ist dem Bild "Die Zwitschermaschine" von Paul Klee nachempfunden, die hier tatsächlich dreidimensional und funktional nachgebaut wurde. Mussorgskis keifenden Frauen auf einem Marktplatz werden so zu streitenden, zwitschernden, durch die Bewegung der Kurbel zur anschwellenden Musik sich immer mehr dehnenden, vogelähnlichen Wesen.

Georgia O'Keeffes Bild "Radiatorgebäude – Nacht – New York" bildet die Grundlage für die Katakomben. Ein Bild aus schwarzen Flächen, kombiniert mit unzähligen Lichtern stellt die Katakomben der Neuzeit dar: die Großstadt. Beleuchtete Fenster der Wolkenkratzer, dazwischen Autos, Straßenlampen, Ampeln - nach und nach gehen die Lichter aus, bis zur absoluten Dunkelheit – die Stadt schläft, der Mensch stirbt.

Cum mortuis in lingua mortua ist nach dem Bild von Joan Miró "Badende" gestaltet - hier drückt die Musik eine Zeitverschiebung aus, einen Stillstand in der Bewegung, wie das Anhalten der Luft unter Wasser. In einer riesigen Projektion im gesamten Zuschauer und Bühnenraum wird dieses Wasser dargestellt, mit farbigen Schatten wird diese „Sprache des Schweigens“ gesprochen.

Die Hütte der Baba Yaga ist an Martin Kippenbergers Arbeiten angelehnt und mit seinen Lieblingsmotiven, Laternen und Kisten, ausgestattet. Das Bild wird zur Installationskunst: eine Kiste als Hütte mit Laternen als Beine, bewegt sich bedrohlich über den gesamten Bühnenraum bis schließlich die Hexe Baba Yaga persönlich auftritt.

Der letzte Satz, das große Tor von Kiew, ist Arbeiten von Christo und Jeanne-Claude nachempfunden. Die Musik baut hier auf Motiven der Promenade auf, wobei der Spaziergang zum Triumphmarsch, zu einer pathetischen Siegeshymne, wird. Doch Pathos gehört entlarvt: mit Verhüllungsaktionen wird Raum für neue Blickweisen geschaffen und so wird das Klavier, samt dem Pianisten (!), noch während der letzen Takte verpackt und das Stück endet sehr zur Verblüffung des Publikums mit dieser erstaunlichen Verfremdung.

Als Zugabe bringen wir Strawinskis „Zirkuspolka für einen jungen Elefanten“ - dargestellt ausschließlich mit großen Lampions, die im Laufe dieser wunderbar leichtfüßigen Musik verschiedene Formen und Figuren ausprobieren. Schließlich finden sie zusammen und bringen tatsächlich einen tapsigen, immer mehr an Sicherheit gewinnenden, jungen Elefanten auf die Bühne.

Highlights

Das Stück war, mit Christopher Hinterhuber am Klavier, im Wiener Konzerthaus, im Museum der Moderne in Salzburg, in der Philharmonie Luxemburg und in der Metropolitan Hall in Taipeh zu sehen. In Zusammenarbeit mit weiteren Pianisten wurde es unter anderem im Konzerthaus Thessaloniki, im Gasteig München sowie im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Wroclaw gezeigt. 

In der Orchesterversion von Ravel wurde es schon gemeinsam mit dem dem Jugendsinfonieorchester Vorarlberg, dem Izmir State Symphony Orchestra, dem Beethoven Orchester in der Bonner Oper und dem Orchester von Castilla y Leon aufgeführt.

 

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Fragen & Antworten

Organisatorisches

Wo ist dieses Stück zu sehen?

Wir sind ein Tourneetheater und spielen dort, wo man uns engagiert. In der Regel sind es Festivals, Theater- und Konzerthäuser aber auch Orchester, die mit uns zusammen arbeiten möchten. Das kann überall der Fall sein - bisher sind wir mit unseren unterschiedlichen Produktionen in 45 Ländern weltweit aufgetreten. Wenn Sie erfahren möchten, wo unsere nächsten Auftritte stattfinden, ist der beste Weg, unseren Newsletter zu abonnieren:

 

Gibt es das Stück auch auf DVD?

Nein, aber wir haben online eine Aufzeichnung eines kompletten Konzertes verfügbar, gerne senden wir auf Wunsch den link um es anzusehen, wenn Sie das Stück programmieren oder als Journalist°in darüber berichten möchten. Auch an interessierte Zuseher°innen senden wir den link - wenn Sie uns versprechen, trotzdem in das nächste Live-Konzert in ihrer Nähe zu kommen und den link keinesfalls weiter zu verbreiten.

Wie kann man dieses Stück buchen?

Bitte senden Sie uns ein Email an folgende Adresse: tour@figurentheater.at und wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.

Ist es kompliziert, wenn wir dieses Stück mit unserem Orchester oder einem Pianisten an unserem Haus zeigen wollen?

Im Prinzip nicht - allerdings ist eine ausreichend große Bühne erforderlich: mind. 12m breit und 6m tief VOR dem Orchester oder Klavier. Wir benötigen 3 Stunden für den Aufbau unseres Bühnenbildes sowie weitere 3 Stunden für das Einrichten des Bühnenlichtes, das im Saal vorhanden sein sollte (Videoprojektoren und -kameras bringen wir selbst mit - gerne senden wir auf Anfrage einen technical rider). Weiters sind 1 oder 2 gemeinsame Proben mit dem Pianisten, der Pianistin bzw. dem Orchester (nach einer Vorbesprechung mit dem Dirigenten) vorzusehen.

Wie viele Zuseher können zusehen und an welches Alter richtet sich das Stück?

Das Stück ist für Erwachsene konzipiert, junge Menschen sind ab 12 Jahren willkommen. Eine spezielle Version für Familenprogramme kann ebenfalls angeboten werden. Bei ansteigender Bestuhlung mit guter Sicht auf die Bühne sind - entsprechend der Kapazität des jeweiligen Saales - bis zu 1500 Zuseher möglich.

In welcher Sprache wird gespielt?

Das visuelle Konzert selbst ist ohne Worte und kann weltweit verstanden werden. Davor bringen wir eine kurze Einleitung, in der die einzelnen musikalischen Themen und sowie die Kunstwerke, die uns zu den einzelenen Themen inspiriert haben, vorgestellt werden - diese Einleitung kann jederzeit auf Deutsch, Englisch, Spanisch oder - mit Ihrer Unterstützung - auch in jeder anderen Sprache präsentiert werden.

Was kostet das?

Gerne senden wir Ihnen unverbindlich eine Übersicht der Honorar- und Reisekosten wenn Sie uns mitteilen, wann, wo und in welchem Rahmen Sie unser Stück zeigen möchten. Mehrere Aufführungen am selben Ort sind in Relation weitaus kostengünstiger als eine einzelne Aufführung.

Wie groß ist das Team?

Wir sind bei diesem Stück mit einem Team von 5 Personen unterwegs: 3 Darsteller°innen, 1 Lichttechniker und 1 Manager (der auch für die Projektionen auf der Bühne zuständig ist). Gerne kommen wir auch gemeinsam mit einem Pianisten oder Pianistin, arbeiten aber auch ebenso gerne mit Pianisten vor Ort zusammen. Orchester können wir keines mitbringen - freuen uns aber auf die Zusammenarbeit mit jedem Orchester - oder auch anderen Ensembles, die "Bilder einer Ausstellung" spielen!

Haben Sie viel Gepäck?

Das Bühnenbild und alle Requisiten sind zerlegbar und transportabel, Es sind ca. 4m³ / 400kg Gepäck, die per Cargo transportiert werden.

Wer hat in dem Stück mitgearbeitet?

Eine Aufstellung des Produktionsteams sowie des Teams mit dem wir unterwegs sind findet sich gleich im Anschluss.

Ich hätte noch eine weiter Frage...

Bitte schreiben Sie uns - gerne beantworten wir alles was Sie noch wissen möchten - wir freuen uns auf Ihre Nachricht an: info@figurentheater.at

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Das Team

Produktion:

Karin Schäfer
Idee, Konzept, Design, Bühnenbild, Gestaltung von Figuren, Requisiten, Videos, Projektionen

Peter Hauptmann
Management & Organisation, Bau von Requisiten, Videobearbeitung

Claudia Six
Mitarbeit Figurenbau

Sabine Weitsch
Mitarbeit Figurenbau und Bühnebild

Roger Ber
Malerei Bühnenbild

Christian Recklies
Mitarbeit Bühnenbild

Almut Schäfer-Kubelka
Mitarbeit Trickfilm

Boris Schäfer
Lichtdesign

Auftritte:

Karin Schäfer
Darstellerin, Figurenspiel, Regie

Almut Schäfer-Kubelka
Darstellerin & Figurenspiel

Jeanne Nickels
Darstellerin & Figurenspiel

Peter Hauptmann
Management & Projektionen

Boris Schäfer
Lichtdesign & Lichtregie

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Adriana Zangl
Darstellerin & Figurenspiel (Zweitbesetzung)

Emil Kohlmayr
Darsteller & Figurenspiel (Zweitbesetzung)

bavo
bavp


empfohlen & gefördert von:

 
 
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